Safer Sex – der Schutz vor Geschlechtskrankheiten bei Lesben

Safer Sex – der Schutz vor Geschlechtskrankheiten bei Lesben

Sex zwischen zwei Frauen ist sehr schön und erfüllend. Obwohl Lesben keine Angst vor einer Schwangerschaft haben müssen, ist Safer Sex wichtig. Es besteht die Gefahr, dass Krankheiten beim Sex zwischen zwei Frauen übertragen werden. Um sich und andere zu schützen, ist es daher von großer Bedeutung, vorsichtig zu sein.

Schutz vor Geschlechtskrankheiten

Sex zwischen Lesben besteht nicht nur aus Kuscheln und Händchenhalten. Daher ist es besonders wichtig, an einen Schutz zu denken. Entsprechende Vorsichtsmaßnahmen beim Sex sorgen dafür, dass die schönste Nebensache der Welt für alle Beteiligten folgenlos bleibt.

Doch was bedeutet Safer Sex eigentlich genau?

Beim Geschlechtsverkehr besteht die Möglichkeit, sich mit Geschlechtskrankheiten zu infizieren. Safer Sex vermeidet den Austausch von verschiedenen Körperflüssigkeiten, die Krankheitserreger übertragen können. Dazu zählen Blut und Menstruationsblut, Scheidenflüssigkeit und das Darmsekret. Bei Sex zwischen einem Mann und einer Frau kommt zudem noch Sperma hinzu. Safer Sex schützt also die eigene Gesundheit und die der Sexpartnerin.

Berührungen und Küsse führen in einigen Fällen auch zwischen zwei Frauen zu einer Infektion. Beim Küssen zum Beispiel besteht keine Gefahr für HIV. Dennoch ist es möglich, dass eine Ansteckung mit Herpes oder Hepatitis B erfolgt, wenn im Mund beispielsweise offene Wunden vorhanden sind. Auch beim Lecken ist es möglich, dass eine Ansteckung stattfindet. Hier sind die möglichen Gefahren zum Beispiel HIV, Tripper und Hepatitis A. Solange nur das Vaginalsekret aufgenommen wird, besteht keine Gefahr einer HIV-Infektion.

Besonders während der Menstruationsblutung ist ein Schutz wichtig. Das gilt auch für andere sexuelle Tätigkeiten. Besondere Vorsicht ist bei der Nutzung von Sextoys geboten. Ein Wechsel zwischen Anus und Vagina oder zwischen den Partnerinnen sollte nicht vorgenommen werden, ohne das Kondom zu wechseln. Nach jeder Nutzung muss das Toy unbedingt gereinigt werden. Selbst wenn sich beide Sexpartnerinnen regelmäßig untersuchen lassen, besteht ein Risiko einer Ansteckung. Grund dafür ist die Übertragung der Krankheiten auf verschiedene Weisen.

Geeignete Verhütungsmittel

Dennoch sind regelmäßige Tests natürlich wichtig. Bei neuen Sexpartnerinnen ist die Kommunikation im Vorfeld von großer Bedeutung. Wie sind die sexuellen Vorgeschichten?
Es hilft ebenfalls, sich vor dem Sex zu waschen und den Körper auf Schnitte und Wunden zu untersuchen. Auch wenn einige Schritte lästig sind, sollten sie befolgt werden, damit es nicht zu einer Ansteckung kommt.

Aber was genau wird als Verhütungsmittel für Lesben empfohlen?

Zunächst einmal ist auch das Kondom für Safer Sex zwischen zwei Frauen geeignet. Da Kondome aber nicht auf den weiblichen Körper zugeschnitten sind, müssen sie zu einem Dental Dam umgeändert werden. Dazu wird eine Schere genutzt. Zuerst wird die Kappe abgeschnitten. Danach wird das Kondom auseinandergerollt, damit der Gummi-Ring unten abgeschnitten werden kann. Zum Schluss wird die Seite aufgeschnitten. Das Ganze wird über die Scheide gelegt, damit keine Körperflüssigkeiten ausgetauscht werden.

Dental Dams, auch Lecktücher genannt, sind im Internet gut erhältlich. Falls keine Kondome oder Dental Dams im Haus vorhanden sind, hilft Frischhaltefolie. Diese wird in Form geschnitten und hat den Vorteil, dass die Größe selbst bestimmt wird.

Ein Femidom ist eine gute Alternative. Dieses ist im Internet oder in Apotheken erhältlich. Der äußere Ring des Femidoms wird vor den großen Schamlippen platziert. Der innere Ring wird in die Scheide eingeführt.

Außerdem sind Latexhandschuhe oder Fingerlinge geeignet, um sich zu schützen. Auch hier sollte beim Wechseln der Partnerinnen und zwischen Vagina und Anus neue Handschuhe verwendet werden.

Ein Gespräch hilft, die Ansichten zu vertreten

Safer Sex ist besonders wichtig, wenn Sex mit verschiedenen Frauen praktiziert wird. Aber auch die ersten Treffen mit einer Frau sind Momente, in denen man sich Gedanken machen sollte.

Doch wie spricht man das Thema am besten an?

Obwohl es so wichtig ist, ist es manchmal nicht leicht, die andere Person zu fragen, ob sie sich regelmäßig testen lässt. Dasselbe gilt für den Wunsch, beim Sex zu verhüten. Viele Menschen sind über die Gefahren von sexuell übertragbaren Krankheiten noch nicht genügend aufgeklärt oder denken vielleicht, dass sie sich sicherlich nicht anstecken werden.

Doch nur wenn das Gespräch gesucht wird, besteht die Möglichkeit, die andere Frau wirklich kennenzulernen. Ist sie eine verantwortungsbewusste Person? Es ist wichtig, für die eigenen Werte einzustehen. Wer den Wunsch nach Safer Sex nicht akzeptiert, ist die Mühe nicht wert. Ein klärendes Gespräch vor dem Sex hilft außerdem dabei, sich komplett auf die andere Person einzulassen. Die Gedanken, ob eine Ansteckung stattfindet, werden bei Seite geschoben, wenn Klarheit besteht.

Neue Situationen machen Menschen unsicher und das ist völlig normal. Der anderen Frau wird es höchstwahrscheinlich genauso gehen. Es ist zudem hilfreich, alles bereits bereitzulegen und in der Situation dazu zu greifen. Dadurch wird sofort klar, dass es nur intim wird, wenn die Verhütung stimmt.